Es hat schon ein wenig etwas von Stimmungsschalter anknipsen, wenn die Wolbecker Karnevalsgruppe „Die Alten Räuber“ die münsterschen Narrensäle stürmt. Seit über 20 Jahren begeistern sie landauf landab mit ihrer „Wald- und Wiesenkapelle“ das jecke Publikum.
Ihre kölschen Karnevalslieder brechen jedes Jecken-Eis und sorgen stets für ausgelassene Narren, die begeistert mitfeiern und -singen. Ihren Anfang nahm die Gruppe – für Wolbeck typisch – als sich zehn Freunde überlegten, wie sie sich möglichst originell in den Wolbecker ZiBoMo-Karneval einbringen und dabei doch etwas ganz Eigenes gestalten könnten.
Treibende Kraft war Rainer Schulz, der Räuberhauptmann: Kraft Geburt ein halber Kölner, ist er selbstverständlich mit dem kölschen Karnevalsvirus infiziert. Für das Räubermotiv diente ein klassischer kölscher Karnevalsschlager als Vorbild, und schon konnte es losgehen. Es waren zunächst vor allem die Kostüme, mit denen die Alten Räuber Aufsehen erregten:
In die Session 1992/´93 starteten sie als die letzten freilaufenden Hühner von Wolbeck – und sie sahen auch aus wie Hühner. Unsterblich in Wolbeck machten sich die Alten Räuber allerdings mit ihrem Kneipenrundgang am Sonntag vor dem Ziegenbocksmontag. Dann zieht die Räuberkapelle von Pinte zu Pinte, spielt zur Freude der Wirte und Gäste ein (oder mehrere) Potpourri der schönsten Karnevalssongs und zieht anschließend weiter.
In Münster empfahl sich die Räuberschar – als Schutztruppe ihres Ehrenräubers, Oberbürgermeister Markus Lewe, schützten sie den Oberbürgermeister bei der närrischen Erstürmung des Rathauses. (Wolfram Linke)